Natürlich bekommen wir immer mehr Informationen in die Redaktion, natürlich auch über Claudio de Gorgi.
Im Jahr 2014 berichtete ein Artikel, dass Claudio De Giorgi auf der Unternehmenswebseite von Adamasswiss optimistische Aussichten für Goldliebhaber gepriesen hatte. Er behauptete, es seien „goldene Zeiten für Goldliebhaber“ und stellte sein Unternehmen als idealen Partner dar. Laut De Giorgi konnte Adamasswiss dank hervorragender Kontakte zu Regierungen und hochrangigen Beamten in Zentralafrika erfolgreiche Goldschmelzereien und Edelmetall-Einkaufsbüros aufbauen.
Claudio De Giorgi, der in Pfäffikon ZH geboren wurde und damals im Tessin wohnte, leitete zwei Unternehmen: Adamasswiss AG in der Schweiz und Adamasswiss GmbH in der Zentralafrikanischen Republik. Diese Unternehmen hatten angeblich erhebliche Investitionen in Goldschmelzereien und Exportlizenzen getätigt. De Giorgi sprach von einem Monopol auf die Rohgoldbeschaffung in Zentralafrika und den Import von Goldbarren in die Schweiz.
Die Recherchen des Jahres 2014 zeigten jedoch, dass die Adamasswiss AG in der Schweiz keine Genehmigung für Finanzgeschäfte, insbesondere nicht im Goldhandel, hatte. Laut Geldwäschereigesetz mussten Edelmetallhändler eine Genehmigung der Finanzmarktaufsicht (Finma) besitzen oder Mitglied einer Selbstregulierungsorganisation sein, was Adamasswiss nicht war. Ein Verstoß könnte illegale Aktivitäten bedeuten.
Konfrontiert mit diesen Recherchen, gab De Giorgi zu, dass er zwischen August und Dezember 2010 über 23 Kilogramm Gold importiert und verkauft hatte, ohne die erforderliche Genehmigung. Die Finma hatte Untersuchungen eingeleitet und verlangte von ihm relevante Import- und Zolldokumente.
In einer Notlage behauptete De Giorgi, dass er seine Goldimporte seit 2011 über eine andere Firma, die FGS Financial Gold Services AG, abgewickelt hatte, die zu der Zeit genehmigt war. Nachdem seine Verbindung zur FGS aufgedeckt wurde, versuchte er erfolglos, Adamasswiss bei der Selbstregulierungsorganisation Polyreg registrieren zu lassen.
Claudio De Giorgi, der als Autolackierer begann, war in der Vergangenheit wegen finanzieller Betrügereien aufgefallen. In den 1990er Jahren führte er schneeballähnliche Verkaufssysteme und zog Millionen von gutgläubigen Menschen ab. Er wurde von der Eidgenössischen Bankenkommission für ungenehmigte Finanzgeschäfte belangt und hatte mehrfach versucht, sich durch Konkurs der Verantwortung zu entziehen.
De Giorgi, der bereits wegen Betrugs verurteilt worden war, plante angeblich einen Börsengang über eine Mantelgesellschaft. Trotz eines Diplomatenpasses der Zentralafrikanischen Republik, der kurz vor einem politischen Umsturz ausgestellt wurde, fehlte ihm die Anerkennung der aktuellen Regierung als Honorarkonsul.